Mittwoch, 28. Dezember 2011

Es gibt mehr als 2000 Cloud-Anbieter in der Welt...

... was in etwa auch der Zahl der Computer entspricht, die es vor etwas mehr als einem halben Jahrhundert gab. In gewisser Weise war der Computer in den 50er Jahren auch nichts anderes als das, was er heute in der Cloud ist: ein Service. Was damals der Computer as a Service war, heißt heute Software as a Service, setzte 2010 rund 16,8 Milliarden Dollar um und wird sein Volumen bis 2015 auf 53,6 Milliarden Dollar mehr als verdreifachen. Sagt IDC, die behauptet, dass SaaS mit seinen 2000 Anbietern etwa 75 Prozent des Cloud-Geschäftes für sich reklamiert. Noch embryonal ist der Markt für Infrastructure as a Service (IaaS). Nur 30 größere Mitspieler seien hier bislang aufgefallen. Und 40 Anbieter hat Forrester Research in einem anderen Cloud-Segment identifiziert: bei den Teilnehmern, die Platform as a Service (PaaS) offerieren wie zum Beispiel in der Open-Source-Bewegung, in der Entwickler an Projekten mitwirken (www.CloudFoundry.com).
Cloud Computing unterscheidet sich vom Outsourcing oder anderen Versuchen, IT als Dienstleistung zu verkaufen, dadurch, dass hier immer auch der Konsument, der Endverbraucher im Blickwinkel ist. Und der rückt durch die Mobiltechnologien immer mehr in den Mittelpunkt des Geschehens. Mehr noch: Je mehr Enduser-Aktivitäten in die Cloud verlagert werden, desto mehr kostet das den Outsourcern Umsatz. 15 Prozent ihres Geschäftes werden die Outsource-Anbieter an Billigclouds bis 2015 verlieren. Social Networks, die sich 2012 erbitterte Gefechte liefern werden, werden zu dieser Erosion ebenso beitragen wie die Mobiltechnologien, die bis 2016 zum Beispiel 50 Prozent des Email-Geschäftes vom Desktop zu sich hinüberziehen werden. Smartphones und Tablets bestimmen somit mehr und mehr das Projektgeschäft. Die Zahl der Mobil-Projekte, die 2015 aufgesetzt werden, werden die, die das klassische IT-Geschäft betreffen, um den Faktor 4 übertreffen. Natürlich lauert im Hintergrund immer die Frage nach der Sicherheit. In 40 Prozent aller Cloud-Anwendungen wird die Sicherheit im 2016 allerhöchste Priorität haben. Denn zum selben Zeitpunkt werden 50 Prozent der weltweit größten Unternehmen ihre kundensensitiven Daten in der Cloud verstaut haben, sagen die Analysten von Gartner, die immer schon alles vorher wissen, weil hinterher sie niemand mehr fragt.
Und so wird man auch jene Zahl nicht weiter untersuchen, die besagt, dass Mitte des Jahrzehnts etwa 35 Prozent der Ausgaben für IT außerhalb des IT-Budgets stattfinden werden. Sagt Gartner. Und das kann Gartner jedes Jahr sagen. Es hat in der Vergangenheit immer gestimmt. Es wird auch in Zukunft so sein, wobei die Zahl auch 50 Prozent heißen könnte. Ausrechnen kann diesen Wildwuchs (so nannte man das früher) niemand.
Journalyse-Quelle: Network World, December 2011: Cloud Computing Changes Everything

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