Freitag, 18. Mai 2012

Hewlett-Packard: 30.000 Arbeitsplätze in Gefahr...

... heißt es im Umfeld des inzwischen wohl auch nicht mehr größten IT-Unternehmens der Welt. So berichtet jedenfalls das Wall Street Journal. HP beschäftigt derzeit 349.600 Mitarbeiter.
Journalyse-Quelle: Wall Street Journal, 17.5.2012: H-P to Slash Work Force by up to 30,000
Kommentar.
Allmählich müssen die Giganten der IT mit der Wahrheit herausrücken, die da heißt, dass sie im vergangenen Jahrzehnt etliche Marktentwicklungen verschlafen haben. Jene Anbieter eilen von einem Sieg zum anderen, die sich vor allem um die Bedürfnisse des Individuums organisiert haben - und nicht um die Bedürfnisse von Institutionen. Die Service-Bereiche von Anbietern wie IBM oder HP haben sich zu sehr auf das Big Business konzentriert. Das begann schon zur Jahrtausendwende, als man meinte, dass das Internet vor allem das Business-to-Business favorisieren würde. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie sich diese Hersteller schwindelig gerechnet haben, ob der Summen, die im Rahmen der Werschöpfungskette zwischen Firmen ausgetauscht werden. Das B2C oder gar C2C (Consumer to Consumer) haben sie nicht ernst genommen. Das war ihnen zu wenig, hätte ja auch verlangt, dass man umdenken muss. Nun spürt man die ganze Hilflosigkeit im Umgang mit diesem Paradigmenwechsel, der sich letztlich auch in dem heutigen Facebook-IPO äußert. Auch Meg Whitman, die ja immerhin mit Ebay die prominenteste C2C-Firma leitete, weiß als HP-Chefin nicht mehr weiter. Sie tut das, was Wall Street immer fordert, wenn einem nichts mehr einfällt: der Abbau von Arbeitsplätzen.
Übrigens: In unserer Gigasteps-Classic-Serie über das gescheiterte Superprojekt Taurus der Londoner Börse LSE berichten wir heute, wie das ist, wenn man sich von institutionellen Kunden hin zu individuellen Kunden umstrukturieren muss - eine Transformation, die offensichtlich nur Verlierer erzeugt. Zuerst einmal. Und welcher Manager möchte gerne diesen harten Weg gehen. Es ist ein Weg, bei dem seine Chance gleich Null ist. Andererseits ist das genau die Situation eines echten Innovations-Unternehmers. Er weiß, dass er keine Chance hat - und er nutzt sie, um ein etwas abgestandenes Paradoxon wieder aufleben zu lassen.
Projekt Taurus:
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