Mittwoch, 23. Januar 2013

IBM: Der schrumpfende Riese...

... beendete sein Geschäftsjahr 2012 mit einem Gesamtumsatz von 104,5 Milliarden Dollar. Das sind 2,3 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Jahregewinn kletterte von 15,9 auf 16,6 Milliarden Dollar.

Was auch im vierten Quartal unverdrossen anstieg, war der Gewinn. 6,3 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2011 brachten einen Nettoertrag von 5,83 Milliarden Dollar. Der Umsatz fiel in diesem - traditionell immer stärkstem - Quartal im Jahr - um ein Prozent auf 29,3 Milliarden Dollar.
Was den einstigen Superstar der IT-Branche besonders plagte, war der Absatz im Bereich Systems and Technology, der selbst durch den "Doppelmonat" Dezember (hier wird immer das Jahresendgeschäft entschieden) ein Minus von 0,7 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar hinlegte. Dabei brachten die neuen Mainframes ein Plus von 56 Prozent.(Wie groß muss da der Absturz in den anderen Segmenten sein!)
Als erfreulich stellt Big Blue die Entwicklung im Softwaresektor dar, der in den Quartalen zuvor auch nicht gerade ein Schönwetterparadies gewesen war. Um 3,5 Prozent stieg hier der Umsatz und zwar deshalb,
  • weil Lotus sich wieder besser verkauft - nachdem IBM die auf dem HR-Sektor tätige Kenexa gekauft hatte und 
  • weil Tivoli ebenfalls durch den Aufkauf von Q1 Labs eine Auffrischung erlebte. 
Schön zu sehen, dass IBM im Unterschied zu Hewlett-Packard wenigstens ihre Aufkäufe im Griff zu haben scheint. Und so stieg dann auch die Aktie gestern im nachbörslichen Verlauf. Die Frage ist nur: Wieviele Firmen wird IBM noch aufkaufen müssen, um ihre innere Wachstumsschwäche zu kompensieren. Denn das Geschäft, auf das sie vor 25 Jahren begonnen hatte, in einer unglaublichen Kraftanstrengung zurückzukehren, entwickelt sich keineswegs erfreulich. Gemeint ist der Service-Bereich. Bei Technology-Services, das sich wohl aus den Wartungseinnahmen speist, fiel der Umsatz im vierten Quartal um 1,6 Prozent auf 10,3 Milliarden Dollar, bei den Business Services waren es sogar mit 4,72 Milliarden Dollar 3,2 Prozent weniger
Beim Blick auf IBM könnte man wirklich meinen, dass die IT-Branche nun doch nichts anderes ist als eine "reife Industrie". Es geht nur noch im Gewinne.
Nennen wir es doch dann die PROFIT-Branche.
Raimund Vollmer

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