Mittwoch, 16. April 2014

Sam Palmisano: Der Mann, der glaubt, dass IBMs Management-Methoden die Zukunft darstellen...

(Kommentar) ... hat ein Büchlein herausgebracht, dessen Tiefgang an Ideen wahrscheinlich nur noch von seiner Nachfolgerin übertroffen wird. Er schreibt in seinem Buch "A New Era for Global Enterprise":

"We are in the midst of the first truly global era in human history. It is an era in which the volume of people, products, services and—perhaps most important—ideas circulating around the world is greater than ever before. Global competition has intensified in tandem with the world becoming more connected. Businesses, workflows, transactions, and billions of individuals are becoming linked together in countless ways, unleashing new insights about the way the world works." Quelle: HIER
Seine Gedanken, wenn sie sich nicht in Phrasendrescherei ergehen, sind eine endgültige Absage an Lokalgesellschaften, wie sie bis vor 20 Jahren noch die IBM Deutschland darstellte. Nein, alles ist durch Wertschöpfungsketten so sehr miteinander verbunden, dass Redundanzen wie Marketing oder andere Zentralaufgaben nicht mehr lokal repliziert werden müssen. Alles eine Frage der Distribution. Und das ist der Punkt, wo er irrt, an dem das, was er predigt, nicht Wirklichkeit werden darf und kann. Das ist nur die Fortsetzung des 20. Jahrhundert mit den Mitteln des Internets. Der Faktor Distribution beherrschte in seiner Ausweitung das 20. Jahrhundert und strahlt noch in die ersten Jahre dieses Jahrhunderts hinein. Doch er ist nicht die Zukunft. Das Thema ist gegessen. Die Zukunft kombiniert sich aus ganz anderen Faktoren - zum Beispiel aus persönlicher Verantwortung, ein Thema, vor dem sich die Managementklasse gerne drückt und ablenken möchte. Das Prinzip Verantwortung - das ist eine ganz andere Geschichte, die für das 21. Jahrhundert erst noch geschrieben werden muss. Sam wird diese Geschichte nicht schreiben. Und die Zukunft darf er nicht bestimmen.
Raimund Vollmer

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